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Ethik / Philosophie, 5./6. Schuljahr, 7./8. Schuljahr, 9./10. Schuljahr, Gymnasium, Realschule, Gesamtschule, Hauptschule

Wege. Werte. Wirklichkeiten – Reihe

Wege. Werte. Wirklichkeiten – Reihe
Herausgegeben von Michaelis, Christiane, Thorsten Schimschal und Anke Thyen
Erschienen München: Oldenbourg, 2011
Seitenanzahl 208; 232; 248
ISBN 978-3-637-01141-0; 978-3-637-01142-7; 978-3-637-01143-4
Geeignet für Thüringen, Niedersachsen, Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt
Rezensiert von Bozinovic, Tamara (Studierende), 11. May 2015
Projekt Leibniz Universität Hannover, Wintersemester 2014/15, Schulbuchanalysen: Säkular-weltanschauliche Diversität im Werte und Normen-Unterrichtsmaterial

Rezension von Bozinovic, Tamara (Studierende)


Einleitung
„Wer bin ich?“ Was ist „Verantwortung“ oder welche Rolle und Funktion haben „Weltreligionen“? Diese und andere wichtigen Themenbereiche sind grundlegend für den Ethikunterricht. Die drei schulischen Lehrwerke „Wege, Werte und Wirklichkeiten 5/6.; 7/8; 9/10“ greifen die Themen auf und bereiten sie in übersichtlichen Kapiteln problemorientiert, schülergerecht und altersangemessen für den Unterricht der Sekundarstufe I auf.Im Folgenden sollen die drei Bände analysiert und rezensiert werden. Der Fokus liegt hierbei auf den Kapiteln zum Thema „Säkulare Weltanschauung und Diversität“. Die Analyse bezieht sich überwiegend auf die Aspekte Texte, Bilder, Aufgaben und Fachdidaktik. Untersucht werden neben den Bänden 1 bis 3 die zugehörigen Lehrer/innenmaterialien. Die Lehrwerke entsprechen den Themen und Inhalten der Lehrpläne aller Schulformen, insbesondere jedoch für Real- und Hauptschulen.

Konzept der Lehrwerke
Die Lehrbücher verfügen über Vorwortseiten, die sich an die Schüler/innen direkt wenden und einerseits eine kurze Vorstellung der inhaltlichen Schwerpunkte beinhalten, anderseits aber auch eine kleine Hilfestellung bieten, wie mit dem Buch umgegangen werden soll. Hier wird auch die Farbgebung im Buch erläutert. Grün gekennzeichnete Kästen sind Methodenkästen. Die in der Farbe gelb unterlegten Objekte sind sogenannte „Infoboxen“. Durch blaue Eintönungen werden Arbeitsaufträge sichtbar. Grundsätzlich verfügt das Buch über sechs große Themen mit jeweils zwei bis drei Unterthemen. Jedes Hauptthema beginnt mit einer Doppelseite, die bei den Schüler/innen erste Assoziationen zum Themenkomplex wecken soll. Die Doppelseiten beinhalten keine Aufgaben oder Fragestellungen. Vielmehr wird der Schüler/die Schülerin zunächst allgemein und dann spezieller werdend an das Hauptthema herangeführt.
Ergänzend wird mit Seitenverweisen (mittels Pfeilen) auf „Methoden-Glossar“ und „Ethik-Lexikon“ verwiesen. Zusätzlich wird bereits auf jeder Einstiegsseite auf eine spezifische Methode hingewiesen – wie beispielsweise die „Dilemma-Diskussion“, den „Perspektivwechsel“, die Methode des „Zweifelns“ oder das „Sokratische Gespräch“. Das Ziel dabei ist, jeweilige Methoden im Verlauf eines Kapitels in Abstimmung auf den Lerninhalt kennen zu lernen und zu erarbeiten. Ferner verweisen die Bücher sowohl auf Primär-, als auch auf Sekundärquellen und Internetlinks. Ein „Rückblick“ zum Kapitelende beinhaltet Schlüsselfragen eines Kapitels und fördert somit nachhaltiges Lernen, aber auch die Selbstevaluation bzw. -reflexion. Die Lehrwerke weisen eine klar durchdachte Struktur auf und motivieren den Leser somit zur Auseinandersetzung mit den jeweiligen Inhalten. Alle drei Bände weisen die sechs Themenbereiche „Ich auf dem Weg“, „In der Gemeinschaft leben“, „Moralisch fühlen, urteilen und handeln“, “Mensch, Natur und Technik“, „Wahrheit und Wirklichkeit“ und „Religionen und Weltanschauungen“ auf, jedoch unterscheiden sie sich in ihren Unterpunkten. So wird z. B in Band 5/6 unter dem Themenkomplex „In der Gesellschaft leben“ alles rund um den Begriff Freundschaft thematisiert, wobei in Band 7/8 noch die Faktoren Liebe und Sexualität dazu kommen. In Band 9/10 rücken komplexere Inhalte, wie Konfliktlösungen, aber auch die Frage nach Gerechtigkeit und somit die Werte einer Gesellschaft in den Vordergrund.
Der thematische Aufbau der Bände ist somit für jedes Alter entsprechend gewählt und zeigt eine klare inhaltliche Struktur auf – gewissermaßen von „innen“ nach „außen“. Zunächst liegt der Schüler/die Schülerin selbst im Fokus, wie das Hauptthema „Ich auf dem Weg“ zu erkennen gibt. Anschließend folgt eine Reihe äußerer Einflüsse, jedoch weiterhin im Kontext zum „Ich“ – z. B die Gemeinschaft und das soziale Zusammenleben. Schließlich werden weitere Themen, wie Religionen und verschiedenste Weltanschauungen in den Fokus genommen. Es lässt sich also feststellen, dass die Schüler/innen immer mehr zuobjektiven und toleranten Menschen ausgebildet werden sollen und dass dieses Lernziel durch eine inhaltlich aufeinander abgestimmte Gliederung der Themenkomplexe erreicht werden soll.
Diese Gliederung zieht sich wie ein roter Faden durch alle drei Bände von „Wege, Werte, Wirklichkeiten“, wobei zu sagen ist, dass die Kapitel auch unabhängig voneinander behandelt werden können.
Die Länge der Texte ist altersgerecht. Literaturauszüge, z.B. aus „Homo Faber“ von Max Frisch im Band 7/8, wurden sinnvoll und für das jeweilige Thema problemorientiert gewählt. Auch die Inhalte sind sprachlich einfach gehalten und an die jeweilige Klassenstufe angepasst.Ferner lassen sich kurze prägnante Texte und Exkurse unter Bildern wiederfinden, die deren Inhalt für den Lernenden sinnvoll unterstützen. Weitere Textformen, wie Kommentare, Berichte oder Ausschnitte aus Zeitungen und Zeitschriften wurden in allen drei Lehrwerken verwendet, wie auch Buchauszüge aus Kinder- und Jugendbüchern.

Inhalt
Auf inhaltlicher Ebene ist festzustellen, dass beinahe alle Kapitel mit philosophischen, religionstheoretischen oder sozialwissenschaftlichen Aspekten versehen sind, wobei der sozialwissenschaftliche Teil überwiegt. Philosophische Ansätze lassen sich in allen Bänden nur in reduzierter Form wiederfinden. Zwar werden in Band 5/6 grundlegende philosophische Fragen wie „Wer sind wir“ oder „Woher kommen wir, wohin gehen wir“ behandelt und auch Vertreter der Philosophie, wie Immanuel Kant und Aristoteles angeführt uns in Band 7/8 deren Werke vorgestellt,aber in Band 9/10 bleiben philosophische Ansätze weitgehend unbehandelt. Erst im Ethik-Lexikon zeigt eine Seite gewisse Fragestellungen der Philosophie auf.
Der religionstheoretische Aspekt ist in allen drei Bänden vorhanden. Besonders in Kapitel 6 „Religionen und Weltanschauungen“ werden die drei großen Weltreligionen behandelt. Ab Klassenstufe 7/8 werden dann auch neue Religionen bzw. Sekten wie z. B. Scientology thematisiert. Im Band 9/10 steht erstmals die Religionskritik im Fokus. Die Schüler/innen werden nicht mehr nur auf ihren Wissensstand geprüft, sondern sollen reflektierend Stellung beziehen.In Band 5/6 wird bereits einleitend im Kapitel 1 ausführlich das „Ich“ behandelt und in den darauffolgenden Kapiteln in Bezug zur Gesellschaft und zum „Zusammenleben unter Regeln“ dargestellt. Band 7/8 taucht tiefer in die Materie ein und gibt explizite Beispiele – z. B hinsichtlich Homosexualität und Vorurteilen. Damit wird nun nicht mehr nur grob über einen Themenbereich gelehrt, sondern auf ein alltägliches Beispiel Bezug genommen. In Band 9/10 werden die Schüler/innen erstmals in die Themen „Gerechtigkeit“ und „Menschenrechte“ eingeführt. Ein Beispiel für den philosophischen Aspekt ist, die Menschenrechte bzw. „Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ der Vereinten Nationen (UN) mit dem kategorischen Imperativ von Kant in Bezug zu setzen.Die Konfrontation mit dem Thema Heterogenität findet nur in abgeschwächter Form statt. Band 9/10 bietet zwar einige wenige Bilder und Texte dazu, jedoch wird kein konkreter Bezug zu diesen hergestellt. Ein Beispiel der Heterogenität findet sich hingegen in Kapitel 2 des Bandes 7/8 „In der Gesellschaft leben“. Dort werden unter Anderem Themen wie Sexualität (auch Homosexualität), aber auch das Thema Konflikte aufgegriffen. Des Weiteren werden in Kapitel 6 „Religionen und Weltanschauungen“ nicht nur religionstheoretische Kenntnisse vermittelt, sondern auch Auseinandersetzungen mit religiösen bzw. weltanschaulichen Themen angeregt.

Aufgabenstellungen
Bislang haben die Bücher mit einer guten Bild-Text-Kombination überzeugt. Im Folgenden werden die Fragen bzw. Aufgabenstellungen analysiert. Die Operatoren sind in allen drei Anforderungsniveaus vorhanden. Insbesondere jedoch, werden die Anforderungsbereiche I und II in den Bänden „Wege, Werte Wirklichkeiten 5/6 und 7/8“ verwendet. Im darauffolgenden Band 9/10 ist ein klar erkennbarer Schwierigkeitsanstieg zu sehen, da besonders in diesem Band die Aufgaben aus dem Anforderungsniveau III überwiegen. Im Großen und Ganzen ist auch hier eine Struktur zu erkennen, die Anforderungsbereiche treten immer in derselben Reihenfolge (I, II, III) auf. Das lässt die Schüler/innen gewisse logische Zusammenhänge bereits im Anforderungsniveau I und II erschließen, bis sie diese im Anforderungsbereich III „beurteilen“ bzw. zu ihnen Stellung beziehen müssen. Die Aufgabenstellungen sind so konzipiert, dass die Schüler/innen meist mit einer Karikatur oder einem Bild in das Thema eingeführt werden, welche sie beschreiben sollen. Erst dann folgt das eigenständige Denken, indem sie zum Beispiel ihre Meinung zu der ihnen vorliegenden Abbildung äußern sollen. Im dritten Schritt folgt dann die Transferaufgabe, bei der sie zu ihrer Urteilsbildung herangeführt werden und ihren eigenen Lernprozess reflektieren sollen.
Es werden nicht ausschließlich nur Operatoren verwendet. An einigen Stellen der Bücher sind auch Gruppenaufträge bzw. Präsentationen gefordert, was sehr positiv anzumerken ist, da die Schüler/innen nicht nur Lerninstanzen bewältigen müssen, sondern sich auch mit Kooperation und Arbeitsteilung im Team auseinandersetzen müssen.

Das Thema „säkulare Weltanschauung“ im Buch
Untersucht man das Thema säkulare Weltanschauung in den Bänden von „Wege, Werte, Wirklichkeiten“, lässt sich auf den ersten Blick feststellen, dass das Thema in allen drei Bänden explizit nur in geringem Maße auftaucht. Lernenden werden nicht - wie durchaus denkbar bzw. sinnvoll - auf eine Definition oder Begriffserklärung der „Säkularität“ bzw. dem „Säkularismus“ (der säkularen Weltanschauung) stoßen. Vielmehr sind sie gefordert, sich das Thema selbstständig zu erarbeiten. Insbesondere im letzten Band der Jahrgangsstufe 9/10 wäre eine explizite und angeleitete Diskussion des Themas notwendig, um seiner Aktualität gerecht zu werden. Selbst wenn die Themen Religion und Staat bzw. Gesellschaft oder auch Wissenschaft und Kultur in einen Kontext zu einander gebracht werden und sich daraus automatisch Lehrinhalte zur säkularen Weltanschauung ergeben, könnte eine noch direktere Thematisierung den Nutzen für die Schüler/innen bzw. den Unterricht erhöhen.Das soll nicht heißen, dass es nicht gut wäre, das Erbringen von Transferleistungen zu erlernen und didaktisch in den Unterricht zu integrieren. Hinsichtlich dieser Thematik entsteht jedoch der Eindruck, dass sie als impulsgebender Lehrinhalt ins Zentrum der Betrachtung gerückt werden könnte. Da philosophische, religionstheoretische, soziologische oder auch friedenspolitische Themen nicht nur Jugendlichen sondern – mit der richtigen Didaktik und Methodik – schon im Kindesalter vermittelbar sind, wäre es zudem lohnenswert, das Thema Säkularismus schon in den ersten zwei Bänden mehr und konkreter in den Fokus zu stellen.Im Folgenden soll beispielhaft gezeigt werden, wie das Thema stattdessen behandelt wird:In Band 5/6 wird in Kapitel 6 „Religionen und Weltanschauung“ das Thema „Wissenschaftliche und mythische Erklärungen der Weltentstehung“ behandelt. Zur wissenschaftlichen Erklärung zieht das Buch den Urknall hinzu und beleuchtet somit die Entstehung aus physikalischer, vernunftorientierter Sicht. Zur Veranschaulichung ist ein Bild von dem Astrophysiker Stephen Hawking zu sehen und im Hintergrund eine visuelle Darstellung des Planeten Erde. Mit der Aufgabenstellung zu diesem Text: „Stelle dir vor, wie das Universum durch den Urknall entstand. Denke in Zeitlupe und erzähle dieses Ereignis“, wird der Schüler zur Übernahme einer säkularen Perspektive aufgefordert. Es kommt zu einem Perspektivenwechsel. Im Gegenzug dazu, ist auf der selben Seite eine mythische Vorstellung der Weltentstehung beschrieben. Diese erfolgt mit einem kurzen Text zu dem pelasgischen (griechisches Urvolk) Entstehungsmythos.In Band 7/8 ist ebenfalls in Kapitel „Religionen und Weltanschauung“ eine weltanschauliche Diversität zu erkennen. In einer Tabelle erfolgt ein direkter Vergleich von Glaube und Wissen zum Thema Buddhismus. In der dazu gehörigen Aufgabe sollen die Schüler/innen den Unterschied dieser beiden Faktoren ausarbeiten. Es erfolgt ein direkter Kontakt mit dem Thema Säkularisierung.Im Band für die Klassenstufen 9/10 werden die Schüler/innen erstmals mit dem Begriff Religionskritik konfrontiert. Unter anderem findet sich in diesem Unterthema auch die „Nicht-Religion“ bzw. die weltanschauliche Diversität in Form eines Auszugs aus „Eine Wette auf Gott“ von Blaise Pascal wieder. Mit Hilfe eines Baumdiagramms werden Glaube und Nichtglaube gegenübergestellt. Somit wird die Schülerschaft erneut dazu angeregt, über die Existenz Gottes zu diskutieren.

Begleitmaterialien
Es gibt zu allen Büchern als Begleitmaterial jeweils ein Lehrerhandbuch, welches in gedruckter Form, aber auch als CD-Rom erhältlich ist. Das Buch baut stark auf dem Schülerband auf und beinhaltet einerseits Aufgabenlösungen, aber auch Zusatzmaterialien wie Kopiervorlagen, Erwartungshorizonte und Hinweise zu gewissen Arbeitsaufträgen, wie auch didaktische Kommentare.

Fachdidaktische Positionen
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Aus der Formulierung der Aufgabenstellung entwickelten sich auch der Ablauf und der Aufbau des Unterrichts. Der Annahme folgend, dass alle drei Niveaustufen berücksichtigt und die Operatoren vielseitig eingesetzt werden, kann sich ein Unterricht entwickeln, der inhaltlich ebenso auf verschiedenen Stufen aufgebaut werden kann. Zugleich wird für die weltanschauliche Vielfalt sensibilisiert, indem Aufgaben bearbeitet werden, in denen die Schüler Perspektiven wechseln oder sich Rollenspiele ausdenken müssen. Dadurch wird spezielles säkulares Wissen vermittelt. Dementsprechend kann das Ziel und die Absicht der Lehrkraft im Sinne einer thematischen Rahmung erfolgreich umgesetzt werden.

Aktualität des Buches
In Bezug auf die Aktualität lassen sich die Bücher sehr gut untersuchen, da Band 5/6 im Jahr 2011 erschienen ist, der zweite Band 7/8 im Jahr 2012 und der Band für die Klassenstufen 9/10 im Jahr 2013. Alle angesprochenen Lehrinhalte entsprechen heutigen Zeiterfordernissen und sind zur differenzierten Wissens- und Meinungsbildung von Schülern geeignet. Das ist sehr positiv zu bewerten, da die thematische Identifikation der Schüler über den Realbezug zu den eigenen Lebenswelten und zu den täglichen „Medienwirklichkeiten“ erleichtert wird. Trotz der Aktualität sind historische Aspekte und Rückbezüge innerhalb der religionstheoretischen, sozialwissenschaftlichen und philosophischen Themenbereiche deutlich zu erkennen. Quantitativ werden jedoch besonders die sozialwissenschaftlichen Aspekte beleuchtet, die anderen vergleichsweise weniger. Weltreligionen werden eher auktorial bzw. aus der Metaperspektive beleuchtet. Perspektivenwechsel oder argumentative Übernahmen unterschiedlicher Positionen als Diskussionsgrundlage finden dagegen weniger statt. Und auch der philosophische Aspekt ist eher weniger berücksichtigt. Hauptsächlich wird bei der philosophischen Grundsatzfrage „Wer bin ich?“ darauf eingegangen. Auch weitere Fragen (z.B. im Kontext von Kant) werden angerissen und behandelt, allerdings nicht im Umfang der sozialwissenschaftlichen Aspekte. Dennoch ist der Lebensweltbezug immer vorhanden, da die angesprochenen Themen auch oder gerade Jugendliche oder Kinder im Alter von 10-16 beschäftigen. Daher sind die Bände nicht nur hinsichtlich der heutigen Zeit thematisch aktuell sondern auch bezüglich des Lebensalters ihrer Zielgruppe. Eine Identifikation der Schüler mit den Inhalten ist somit wahrscheinlich.

Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Wege, Werte, Wirklichkeiten“ eine solide Lehrbuchreihe ist, die sich gut an verschiedene Klassenstufen anpasst und eine Identifikation der Schüler mit den jeweiligen Inhalten zulässt. Die Bücher orientieren sich an aktuellen Bildungsstandards. Die Themenbereiche, ob weltlich oder religiös geprägt, haben absolute Aktualität und sind daher nicht abstrakt. Die Bände werden im Großen und Ganzen diesem Bildungsauftrag gerecht, sofern die didaktische und methodische Umsetzung der Lehrinhalte durch die Lehrkraft gelingt. Abgesehen davon, dass einige Schwerpunkte stärkere Berücksichtigung hätten finden können, bieten sie eine gute Basis für den differenzierten, meinungsbildenden und argumentationsfördernden Unterricht.Der inhaltliche Aufbau überzeugt zum einen durch seine klare und übersichtliche Struktur, zum anderen aber auch durch angemessenen Überschriften, Farbgebungen und Bebilderungen.In Bezug auf das Thema „Säkulare Weltanschauung und Diversitäten“ ist zu sagen, dass die Leser keine Begriffsklärung im eigentlichen Sinne erhalten, sondern schrittweise an eine eigenständige Erarbeitung des Themas herangeführt werden. Die Darstellung von weltanschaulicher Diversität überwiegt in den Bänden gegenüber der der Säkularität.


Lizenz: CC BY-ND 4.0 Lizenz „Namensnennung – Keine Bearbeitungen 4.0 International“ (CC BY-ND 4.0)


Info Zitation Bozinovic, Tamara. Rezension zu: Wege. Werte. Wirklichkeiten – Reihe von Michaelis, Christiane, Thorsten Schimschal und Anke Thyen (Hg.). München: Oldenbourg 2011, ISBN 978-3-637-01141-0; 978-3-637-01142-7; 978-3-637-01143-4, Edumeres 2015, https://edu-reviews.edumeres.net/en/reviews/reviews/bozinovic-tamara/, zuletzt geprüft am 26.03.2024.