Das Projekt „Schulbuchrezensionen“ wurde zum 1. Januar 2019 nach fast 15 Jahren Laufzeit abgeschlossen.
Bisher verfasste Rezensionen bleiben weiterhin auf edu.reviews einsehbar. Ein Verfassen neuer Rezensionen ist leider nicht mehr möglich.

Zurück zur Übersicht

Geschichte, 7./8. Schuljahr, Realschule

Entdecken und Verstehen 2

Entdecken und Verstehen 2
Herausgegeben von Berger-von der Heide, Thomas et al.
Erschienen Berlin: Cornelsen, 2009
Seitenanzahl 280
ISBN 978-3-06-064004-1
Geeignet für Niedersachsen
Rezensiert von Hunger, Nadine und Julia Karnebogen (Studierende), 1. Juli 2010
Projekt Christian-Albretchts-Universität Kiel, Wintersemester 2009/10

Rezension von Hunger, Nadine und Julia Karnebogen (Studierende)


Einleitung
Das Lehr- und Arbeitsbuch  „Entdecken und Verstehen 2“, für das 7. und 8. Schuljahr an Realschulen in Niedersachsen konzipiert, ist 2009 im Cornelsen Verlag erschienen und umfasst 280 Seiten. Es setzt mit dem Thema „von der Kolonialisierung zur Globalisierung“ ein und endet mit der „Weimarer Republik“.
Im Folgenden wird eine Analyse des Kapitels „von der Kolonialisierung zur Globalisierung“ (S. 6-30) durchgeführt. Auch für die restlichen sechs Kapitel werden Autorentexte, Fragestellungen sowie die Bild- und Textquellen hinsichtlich formaler, fachdidaktischer und fachwissenschaftlicher Kriterien untersucht.


Formaler Aufbau
Das Schulbuch „Entdecken und Verstehen 2“ ist 29.9 cm x 19,3 cm groß und hat keinen festen Einband. Dies kommt einerseits seinem Gewicht zu Gute, denn dadurch wiegt es nur 570 g, andererseits können schon nach kurzer Zeit Abnutzungserscheinungen auftreten, und es stellt sich die Frage, wie lange das Buch in einem geeignetem Zustand bleibt.
Auf dem Umschlagbild ist das Neue Rathaus in Celle, ehemals die „Große Infanteriekaserne“ zu sehen. So lässt sich sowohl ein regionaler als auch ein historisch-thematischer Bezug zum Inhalt des Schulbuches herstellen. Leider wird die gezeigte Kaserne innerhalb des Buches nicht noch einmal erwähnt.
Auf der ersten Seite befindet sich eine kurze Einleitung. Die Autoren richten sich hier direkt an die Schülerinnen und Schuler und erklären ihnen den Aufbau des Schulbuches und erläutern die verwendeten Abkürzungen („M“ für Texte von Geschichtsforschern, „Q“ für Quellen). Die vier Rubriken des Bandes „Schauplatz Geschichte“, „Methode“, „Werkstatt Geschichte“ und „Check“ sind auf dieser Seite zwar abgebildet, es finden sich aber noch keine näheren Erklärungen wie diese von den Schülerinnen und Schülern zu nutzen sind.
Es folgt das übersichtlich gestaltete Inhaltsverzeichnis. Die einzelnen Kapitel sind mit einem zur jeweiligen Zeit passenden, symbolhaften Bild markiert und die Inhalte mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet (z.B. Autorentexte = schwarz, Schauplatz Geschichte = grün, etc.). Die Farben und Bilder finden sich in den betreffenden Kapiteln wieder und tragen somit zur Übersichtlichkeit des Buches bei. Die einzige negative Auffälligkeit hier ist, dass sich die Inhalte des Inhaltsverzeichnisses nicht auf den ersten Blick voneinander abheben, da bei der Farbwahl lediglich Orangetöne gewählt wurden.
An das letzte Kapitel schließt sich ohne Übergang der Anhang an. Dieser beginnt mit einer etwas unübersichtlichen Zeitleiste von der Steinzeit bis zum 20. Jahrhundert. Die Autoren versuchen mit unterschiedlicher Farbgebung und vielen kleinen Abbildungen z. B. von der Akropolis in Athen, einer Bronzestatue Karls des Großen oder eines Portraits Otto von Bismarcks, die jeweiligen Epochen charakteristisch darzustellen. Allerdings könnten diese nicht immer plausible bzw. eindeutige Anordnung und die Fülle an Materialien eher für Verwirrung sorgen. Keine der Abbildungen wird näher bestimmt bzw. es wird nirgendwo erklärt, worum es sich handelt. Damit wird ein umfangreiches Vorwissen von Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Jahrgangs verlangt, das man in dieser Klassenstufe nicht voraussetzen und was möglicherweise zu einer Überforderung führen kann.
Ferner bietet das Schulbuch eine Aufzählung von geeigneten Jugendbüchern zu den jeweiligen Kapiteln. Dies ermöglicht den Schülerinnen und Schüler sich bei Interesse weiterinformieren zu können. Es folgt ein sehr knapp gehaltenes, unvollständiges Lexikon (sechs Seiten), in dem Begriffe erklärt werden, die zuvor in den Kapiteln verwendet wurden. Bei manchen Buchstaben finden sich lediglich fünf erklärte Begriffe (Buchstaben B und D), kommt man zum Buchstaben „H“ wird sogar nur der Begriff „Hugenotten“ erklärt. Der Anhang endet mit einem Verzeichnis der Worterklärungen und einem übersichtlichen, nach Seitenzahlen geordneten Text- und Bildquellenverzeichnis.

Konzept

Der didaktische Aufbau des Buches ist gelungen. Die Schülerinnen und Schüler werden mit Hilfe einer klaren Struktur durch das Buch geleitet. Zum Auftakt eines jeden Kapitels befindet sich eine bildlich gestaltete Doppelseite, der auch ein kurzer, die Abbildung  und das Thema des Kapitels beschreibender Einleitungstext, sowie ein Zeitstrahl beigefügt sind (S. 32-33, S. 64-65, S. 184-185). Die Auftaktdoppelseiten machen neugierig auf das Kapitel und die Kapitelzusammenfassungen und erleichtern durch den Wiedererkennungseffekt lernpsychologische Vorgänge.
Der Zeitstrahl ist in einigen Kapiteln sehr allgemein gehalten und umschreibt einen längeren Zeitraum von zum Teil mehreren Jahrhunderten. Nur wenige Ereignisse werden dabei hervorgehoben. Jedes Kapitel ist durch größere Überschriften in Sinnabschnitte unterteilt. Auf der letzten Seite befindet sich dann eine kurze Zusammenfassung dieser Abschnitte.
Bestimmte Begriffe, Personen, Daten oder Ereignisse sind im Autorentext oder einer Quelle mit einem Stern markiert. Sie werden auf einem farbigen Seitenstreifen näher erklärt („Theologie“ S. 36, „Militarismus“ S. 196, „Otto v. Bismarck“ S. 165, „Rosa Luxemburg“ S.231, „um 1840 -  Beginn der industriellen Revolution in Deutschland“, etc.).
„Entdecken und Verstehen 2“ arbeitet mit vielen Abbildungen, sowohl in Farbe als auch in Schwarz-Weiß. Auf jeder Seite befindet sich mindestens ein Bild, ein Diagramm, eine historische Karte oder eine Karikatur. Dadurch wirkt das Buch sehr ansprechend. Die Karten sind nicht zu klein, farblich untergliedert und meist verständlich gestaltet. Nur in einigen wenigen Ausnahmen wirkt das Kartenmaterial durch zu viele Informationen (S. 26) und/oder zu ähnliche Farbwahl (S.73) etwas unübersichtlich. Quellen und Materialien sind mit einem Farbstreifen gekennzeichnet und in ihrem Umfang überschaubar. Ein kleiner Kritikpunk ist, dass Quellen und Texte von Geschichtswissenschaftlern mit dem gleichen Farbton gekennzeichnet sind, so dass sie sich nicht ausreichend von einander abheben und es zu Verwechslungen kommen kann.
Auf fünf Seiten Methodenarbeit am Ende des Buches, wird den Lernenden erklärt, wie man mit bestimmten Medien umgehen sollte (z.B. „Bildquellen erschließen“, „Textquellenarbeit“ „Geschichtskarten“, „Schaubild“). Da es bei dieser Hilfestellung um die Grundlagen und Voraussetzungen historischen Arbeitens in der Schule geht, lässt sich darüber diskutieren, ob man die Methodenarbeit nicht besser an den Anfang des Buches stellen sollte. Einerseits wäre es sinnvoll den Schülerinnen und Schülern Methodenarbeit zu erläutern, bevor sie diese in den folgenden Kapiteln anwenden sollen, andererseits könnten sie mit der reinen Theorie ohne konkreten Aufgabenbezug überfordert werden. Es bleibt zu diskutieren, ob grundsätzliche Methoden generell mehr in die jeweiligen Texte und Aufgabenstellungen eingebettet werden sollten, anstatt diese gesondert am Ende des Buches oder eines Kapitels aufzugreifen.

Fachdidaktische Kriterien
Im Folgenden werden die fachdidaktischen Kriterien Schülerorientierung, Methodenlernen, Multiperspektivität und Kontroversität näher untersucht.
Das Schulbuch „Entstehen und Entdecken 2“ zeichnet sich durch eine besondere Methodenvielfalt aus. Neben Autorentexten, Text - und Bildquellen, Karten und Diagrammen, gibt es vier weitere Rubriken („Schauplatz Geschichte“, „Werkstatt Geschichte, „Methode“ und „Check“), die den Schülerinnen und Schülern weitere Informationen bieten und zum Nachdenken anregen sollen. So wird den Lernenden in der Rubrik „Methode“ erklärt, wie man beispielsweise Werbematerialien untersucht (S. 16-17), Flugblätter analysiert (S. 39), Karikaturen deutet (S. 85), oder unterschiedliche Sichtweisen in Textquellen herausarbeitet (S. 79). Diese Methodenkompetenzen werden zudem in den Aufgabenstellungen gefördert, so sollen die Schülerinnen und Schüler in Kapitel 5 (S. 152) anhand mehrerer Abbildungen den Wandel im politischen Leben und den Rückzug des Bürgertums ins Private beschreiben. Zu bemängeln ist, dass bei einigen Quellen nicht erwähnt wird, wer der Autor ist. Oft wird nur gesagt, dass sie aus einem nicht näher benannten Bericht stammen (S. 14, S. 35, S. 42, S. 54, S. 113).
Die Rubrik „Werkstatt Geschichte“ fordert die Schülerinnen und Schüler durch vergleichende Fragestellungen und Diskussionsanregungen dazu auf, den Entwicklungsprozess von Geschichte darzustellen und zu begreifen („Menschenrechte damals und heute S. 100,  „Vom mittelalterlichen Handwerk zur vollautomatischen Produktion“ S.140). Außerdem versucht „Entdecken und Verstehen 2“ mit Hilfe der Rubrik „Geschichte vor Ort“ historische Ereignisse, wann immer es möglich ist, auch in einem regionalen Kontext darzustellen (S. 40, S. 72, S. 116, S. 160, S. 219).
Nach der Zusammenfassung eines Kapitels folgt jeweils die Rubrik „Check“ (S. 102, S. 142, S. 182, S. 224, etc.). Diese bietet wichtige Stichworte und Fragestellungen, anhand derer die Schülerinnen und Schüler selbst ihr Wissen überprüfen können. Generell sind diese Rubriken als sehr sinnvoll zu betrachten, da sie auch über den Lehrplan hinaus weitere Informationen bieten und mit ihren weiterführenden Aufgabenstellungen versuchen, einen Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler herzustellen (S. 39, S. 175). Weitergehend verweisen die Autoren gezielt auf Internetseiten, die Informationen zum jeweiligen Thema beinhalten. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass die Lernenden durch allgemeine Suchmaschinen auf unseriöse Seiten gelangen (S. 72, S. 73, S. 125, S. 136).
Die Verfasser bemühen sich um möglichst offene Fragestellungen wie etwa: „Vergleiche“, „überprüfe“, „diskutiere“ oder „nimm Stellung“. Allerdings findet man immer wieder auch Fragen, deren Antworten im danebenstehenden Text schon gegeben sind oder die lediglich eine Zusammenfassung der Texte fordern (S. 8f., S. 24, S. 240).
Im Kapitel „Von der Kolonialisierung zur Globalisierung“ wird Afrika sehr einseitig als ein ausgebeuteter Kontinent dargestellt. Dies unterstreichen auch die Überschriften in der kurzen Zusammenfassung am Ende des Kapitels: „Afrika – ein ausgebeutetes Land“, „Auswirkungen der Kolonialherrschaft“, „Hunger und Bürgerkriege heute“ und „Fairtrade versucht zu helfen“. Die Kultur der einzelnen Länder und Völker wird nur oberflächlich in einem sehr allgemein gehaltenen Satz erwähnt (S. 8), die gegenseitige Beeinflussung wird überhaupt nicht thematisiert. Auch die angegebenen Quellen unterstützen lediglich diesen einen Tenor (S. 14, S. 24f.). Kontroversität sowie Multiperspektivität fehlen in diesem Kapitel gänzlich. Insofern ist es sehr unglücklich, dass sich dieses Kapitel am Anfang des Buches befindet. Man erhält einen deutlich schlechteren Eindruck von „Entdecken und Entstehen 2“ als es dem Buch insgesamt entspricht. In den folgenden Kapiteln ist zumindest Multiperspektivität in der Rubrik „Methode- unterschiedliche Sichtweisen“ (S. 78, S. 204) vorhanden. Kontroversität allerdings fehlt auch hier.

Autorentext
In den Autorentexten werden bekannteste kulturelle, wirtschaftliche und politische Ereignisse innerhalb der Kapitel genannt. Die Sprache der Autoren ist klar, sachlich gehalten und nicht mit Fremdwörtern überladen. Diese zwei Aspekte sollten die Schülerinnen und Schüler zum Lesen motivieren. Die Verfassertexte sind im Durchschnitt 20 bis 30 Zeilen lang und werden in einzelne Sinnabschnitte unterteilt, was zum besseren Verständnis beiträgt. Dagegen gibt es einige Textstellen, die ungenau formuliert sind, d. h. eine zusätzliche Erklärung benötigen. Im Abschnitt „Der Handel mit Afrika (Dreieckshandel)“ benutzt der Autor immer wieder den Ausdruck „Indianer“ für die Bewohner Mittel- und Südamerikas. Wir sind der Meinung, dass man hier einen etwas differenzierten Begriff wählen sollte. Zunächst positiv erscheinen die wenigen als Fragen formulierten Überschriften wie „Afrika – ein Globalisierungsverlierer?“ (S. 27) oder „Deutschland über alles?“(S. 174f.). Die darauf folgenden einseitigen Autorentexte und Quellen lassen jedoch keine Diskussion zu und geben den Schülerinnen und Schülern eine eindeutige Antwort auf die formulierten Fragen vor.
Negativ aufgefallen ist außerdem, dass in der Rubrik „Methode“ zwar immer auf Multiperspektivität, d.h. die Möglichkeit der unterschiedlichen Beurteilung von historischen Ereignissen aufmerksam gemacht wird, (S. 78, S. 128f., S. 172) innerhalb der Kapitel die aufgeführten Quellen und Historikertexte aber lediglich dazu dienen, den Narrativ des Autorentextes zu unterstützen (S. 14, S. 35, S. 46, S. 66, S. 110, etc.)

Text- und Bildquellen
„Entdecken und Verstehen 2“ zeichnet sich durch eine Fülle von unterschiedlichen Bild- und Textquellen aus. Pro Seite gibt es mindestens ein bis zwei schriftliche Quellen sowie mindestens ein Foto, ein Diagramm, ein Plakat, oder die Darstellung eines Kunstwerkes. Diese sind nummeriert und mit einer kurzen Erklärung bzw. einem Titel und einer Jahresangabe versehen. Die Schülerinnen und Schüler können so den Umgang mit verschiedenen Quellen üben. Sie lernen z. B. wie man anhand von Kunstwerken historische Ereignisse deuten kann. Die Illustrationen sind dabei nicht nur anschaulich, sondern werden konkret in die Aufgabenstellungen mit einbezogen und helfen den Schülerinnen und Schülern somit historische Zusammenhänge besser nachvollziehen zu können.
Die Quellenauszüge beziehen sich auf die Sachtexte und ergänzen diese. Leider werden in den Quellen innerhalb eines Kapitels selten gegensätzliche Meinungen formuliert, so dass wie bereits erwähnt, keine Kontroversität und Multiperspektivität  vorhanden ist.

Fachwissenschaftliche Kriterien
Das Schulbuch zeigt den Lernenden ein möglichst umfassendes Bild der jeweiligen Epochen auf. So werden im 6. Kapitel „Imperialismus und Erster Weltkrieg“ die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Folgen der in Kapitel 1 besprochenen Kolonialisierung auf dem Weg in den ersten Weltkrieg dargelegt. Auch in den anderen Kapiteln legen die Autoren besonderen Wert darauf Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, wie Wirtschaftsgeschichte, politischer Geschichte, Sozial- und Kulturgeschichte zu beleuchten.
Wir vermissen allerdings den „Gender- Aspekt“. In allen untersuchten Kapiteln (S. 90f., S. 124f., S. 234f.) zeigen die Autoren ausschließlich die Rolle der Frau in der Geschichte und den damit verbundenen sozialen Errungenschaften auf. Dies ist eine einseitige Betrachtungsweise des Aspekts und kann folglich nicht als vollständige Auseinandersetzung mit dem Thema „Gender“ angesehen werden.
Besonders positiv ist, dass „Entdecken und Verstehen 2“ die Prozesshaftigkeit von Geschichte anhand von Schaubildern und Quellen immer wieder verdeutlicht (S. 60, S. 100 S. 140). So  sollen die Schülerinnen und Schüler in Kapitel 6 Vergleiche zwischen dem römischen Reich, dem britischen Empire und den USA herausarbeiten.

Fazit
Trotz der von uns in dieser Rezension genannten Mängel, sehen wir in „Entdecken und Verstehen 2“ ein gelungenes Schul- und Arbeitsbuch für das Fach Geschichte. Es ist anschaulich und übersichtlich gestaltet, bietet eine breite Methodenvielfalt und regt die Schülerinnen und Schüler durch lebensweltbezogene Aufgabenstellungen zum selbstständigen Arbeiten an. Des Weiteren fördern Buchempfehlungen und Internettipps die Motivation der Lernenden sich weiterzuinformieren. Die Methodenseiten vertiefen den zuvor behandelten Kontext und verknüpfen Wissenserwerb mit Vorgehensweisen zum zweckmäßigen Arbeiten mit historischen Materialien. Die Verfasser bemühen sich in diesem Band durch die differenzierte Beurteilung von Geschichte in der Rubrik „Methode“, den Schülerinnen und Schülern ein offenes Geschichtsbild aufzuzeigen. Multiperspektivität ist somit zwar im Ansatz vorhanden, sollte aber aufgrund ihrer Bedeutung häufiger vorkommen.
Trotz des Mangels an Kontroversität können wir „Entdecken und Verstehen 2“ für den Geschichtsunterricht der 7. und 8. Klassen an Realschulen empfehlen, denn es bietet den Schülerinnen und Schülern, über die bloße Aneignung von Wissen hinaus, auch die Möglichkeit ein politisch geprägtes, reflektiertes Geschichtsbewusstsein zu entwickeln. Die genannten Schwächen können durch eine Lehrkraft, die sich derer bewusst ist, ausgeglichen werden.


Lizenz: CC BY-ND 4.0 Lizenz „Namensnennung – Keine Bearbeitungen 4.0 International“ (CC BY-ND 4.0)


Info Zitation Hunger, Nadine und Julia Karnebogen. Rezension zu: Entdecken und Verstehen 2 von Berger-von der Heide, Thomas et al. (Hg.). Berlin: Cornelsen 2009, ISBN 978-3-06-064004-1, Edumeres 2010, https://edu-reviews.edumeres.net/rezensionen/rezension/hunger-nadine-und-julia-karnebogen/, zuletzt geprüft am 26.03.2024.