Sozialkunde / Politik, 5./6. Schuljahr, 7./8. Schuljahr, 9./10. Schuljahr, Realschule
Demokratie heute – Nordrhein-Westfalen, Band 1–3
Herausgegeben von | Brockhausen, Alfons et al. |
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Erschienen | Braunschweig: Schroedel, 2011 |
Seitenanzahl | 208; 256; 320 |
ISBN | 978-3-507-11035-9; 978-3-507-11037-3; 978-3-507-11039-7 |
Geeignet für | Nordrhein-Westfalen |
Rezensiert von | Dohle, Janine, Jennifer Höhr und Maren Wistuba (Studierende), 13. Oktober 2016 |
Rezension von Dohle, Janine, Jennifer Höhr und Maren Wistuba (Studierende)
Einleitung
Die Schulbücher Demokratie heute 1, 2 und 3 vom Schroedel-Verlag sind für den Politik-, Gemeinschaftskunde- und Sozialkundeunterricht an Real- und Sekundarschulen im Bundesland Nordrhein-Westfalen konzipiert und zugelassen. Die Lern-und Arbeitsbücher der Ausgabe des Jahres 2011 beziehen sich dabei auf die Klassen fünf bis zehn. Die Cover sind ansprechend in der Farbe Rot gestaltet und greifen in Form von Abbildungen politische Themen auf. Auf dem Cover von Demokratie heute 1 ist unter anderem der Plenarsaal des Landtages von Nordrhein-Westfalen abgebildet. Zu jedem Schülerband der Reihe gibt es außerdem einen Lehrerband auch in digitaler Form auf CD- ROM sowie auf der Homepage des Schroedel Verlages Planungshilfen zur Gestaltung des schulinternen Lehrplanes.
Aufbau und Konzept
Die Bände 1 und 2 bestehen aus sieben Hauptkapiteln. Band 3 ist in fünf Hauptkapitel untergliedert. Thematisch stehen innerhalb der Werke besonders politische und wirtschaftliche Inhalte im Fokus. Band 1 befasst sich mit den Themen: „Jugend und Politik“, „Miteinander leben“, „Wirtschaften“, „Schutz der Umwelt“ und „Kinder in aller Welt“. Das zweite Werk erweitert die Reichweite der Themen und befasst sich unter anderem als Hauptkapitel mit „Leben in einer Gesellschaft“, „Medien“ und „Jugend und Konsum“. Nachdem innerhalb des zweiten Bandes die Demokratie innerhalb des Landes Nordrhein- Westfalen thematisiert wurde, greift der dritte Band die „Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland“ auf und befasst sich beispielsweise noch mit der „Globalisierung“, der „Europäischen Einigung“ sowie der „Friedens- und Sicherheitspolitik“. Diese Hauptkapitel gliedern sich nochmals in mehrere Unterkapitel. Diese Unterkapitel haben dabei in allen Werken nahezu den gleichen Aufbau und bestehen nochmals aus mehreren Teilkapiteln. In Band 1 wird Kapitel 3 „Wirtschaften“ nochmals in „Grundlagen des Wirtschaftens“ und „wirtschaftlich handeln“ untergliedert.
Die Teilkapitel sind bausteinartig aufgebaut und stellen in sich abgeschlossene thematische Einheiten dar. Die Teilkapitel umfassen dabei ein bis zwei Seiten des Buches. Diese enthalten verschiedene Aufgabenstellungen mit einzelnen Hilfestellungen in der Randspalte. Darüber hinaus gibt es Seiten die einzelne Sachverhalte zu bestimmten Themen vertiefen, sodass der Einsatz des Buches auch innerhalb eines binnendifferenzierten Unterrichts möglich ist. Innerhalb des Unterkapitels „Grundlagen des Wirtschaftens“ (siehe oben) werden unter anderem „Bedürfnisse und Bedarf“ (S. 108f), „Arten von Gütern“ (S. 114f) und „Was ist ein Markt?“ (S. 116) als Teilkapitel behandelt. Als Vertiefung wird auf S. 110 die „Vielfalt der Bedürfnisse“ aufgegriffen.
Die Unterkapitel enden jeweils mit der Seite „Das Wichtigste in Kürze“. Hier erhalten die Lernenden eine kompakte Zusammenfassung der Inhalte des jeweiligen Kapitels. Innerhalb der Unterkapitel sind außerdem noch Seiten die verschiedene Methoden in Bezug auf deren Vorbereitung, Durchführung und Auswertung genauer beleuchten. Auf diese „Methodenseiten“ wird im weiteren Verlauf noch Bezug genommen.
Jedes Kapitel beginnt grundsätzlich mit einer Auftaktseite, welche unter anderem zum Thema passende Bilder darstellt. Außerdem befindet sich dort ein kurzer einleitender Text sowie inhaltsbezogene Leitfragen. Beendet werden die Kapitel mit der Seite „Zeige deine Kompetenzen“. Diese sollen für die Lernenden zur Selbstkontrolle und Wiederholung dienen. Die Aufgaben dort beziehen sich auf die Kompetenzen des Lehrplanes, sodass es Aufgaben zur Sach-, Urteils, Handlungs- oder Methodenkompetenz gibt.
Grundsätzlich sind die Werke farblich einheitlich gestaltet. Auf jeder Seite sind am oberen Rand der Seite farbliche Balken, die es dem Leser möglich machen sich innerhalb des Buches zu orientieren. Die Methodenseiten sind beispielsweise in der Farbe Grün hervorgehoben. Auf den letzten Seiten gibt es außerdem noch ein Stichwortverzeichnis und eine Seite mit thematisch passenden Internetlinks.
Einsatz von Bildmaterial und Textquellen
Mit wenigen Ausnahmen haben die Schulbuchseiten einen Textanteil von ca. 2/3. Das übrige Drittel beinhaltet durchschnittlich drei Bilder oder Grafiken. Die Seiten sind durchweg bunt gestaltet, so werden einzelne Seiten farblich hervorgehoben (z. B. grüne Färbung der Methoden-Seiten).
Die Textauswahl ist sehr vielfältig und variiert zwischen Autoren-Informationstexten (Bsp. Schülerband 3: S. 165, S. 47), Zeitungsartikeln (Bsp. Schülerband 3: S. 169, S. 56), Reden (Bsp. Schülerband 3: S. 164, S. 53), Buchausschnitten (Bsp. Schülerband 3: S. 200, S. 42) oder Interviews (Bsp. Schülerband 3: S. 288). Auffällig ist hierbei der höhere Anteil an Ausschnitten aus Zeitungsartikeln. Innerhalb dieser Textgattung werden auffällig häufig Artikel aus der Stuttgarter Zeitung ausgewählt.
Die Texte sind leicht verständlich geschrieben. Sie enthalten weder komplexe Satzklammern, noch Hypotaxen. An sich haben die Texte einen parataktischen Charakter und enthalten ein weniger komplexes Vokabular. Alle Fachwörter oder komplexe Wörter werden im Fachvokabular-Glossar am Seitenrand knapp erklärt. Das Bildmaterial zeigt Zeichnungen, Grafiken oder auch Fotografien. Die Grafiken verdeutlichen den Textinhalt und dienen dem besseren Verständnis nach der Lektüre des zugehörigen Textes – sie stehen nie ohne Text. Jede Fotografie, Grafik oder Zeichnung ist durch eine Autoren- oder Urheberquelle gekennzeichnet.
Die Grafik auf Seite 207 (Schülerband 3) zeigt exemplarisch den Einsatz der Grafiken. In ihr wird auf eine kurze und knappe Art und Weise der Inhalt des Textes illustriert. Der Text beschreibt die Landwirtschaftspolitik der EU und greift dabei auf einige statistische Angaben zurück. Die Grafik hingegen verzichtet auf die statistischen Angaben und reduziert ihren Inhalt auf die Beziehungen und Funktionen zwischen Staat, EU Agrarmarkt und Landwirt. Sie nutzt kurze Stichworte, Pfeile und Schilder um den Inhalt des Textes zusammenzufassen. Auf Grund der knappen inhaltlichen Darstellung durch die Grafik, wird diese erst durch die Lektüre des Textes verständlich für die SchülerInnen. Die Grafik verdeutlicht auf bildliche Weise den Inhalt des Textes und verhilft somit zum besseren Verständnis – sie ersetzt den Text nicht.
Aufgabenstellungen
Die Schulbücher Demokratie heute 1, 2 und 3 halten eine große Vielfalt an Aufgabenstellungen bereit, die sich jeweils im Anforderungsbereich unterscheiden und auf den Kompetenzerwerb der Lernenden ausgerichtet sind. Diese Aufgaben finden sich am Ende jeder Seite wieder und sind so formuliert, dass sie die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Materialien (Grafiken, Bilder, Autorentexte etc.) fordern. Zu jedem Teilkapitel halten die Schulbücher eine Reihe von Aufgaben bereit, aberr nie mehr als fünf. Bei einigen Aufgabenstellungen wird durch ein eigenständiges Symbol auf ergänzende Hinweise am Seitenrand verwiesen, die in Form von Hilfestellungen gestaltet sind und den Lernenden bei der Bearbeitung ihrer Aufgaben nützlich sind.
Da Materialien und Operatoren zum Lösen der Aufgaben vorgegeben sind, sollte die Zielrichtung für die Lernenden gut zu erkennen sein. Darüberhinaus finden sich in allen drei Bänden und zum jeweiligen Ende des Buches Hinweise zur Bearbeitung von Aufgaben. Diese Seiten geben Auskunft über die entsprechenden Operatoren sowie deren Anforderungsbereiche und halten Satzanfänge für die Bearbeitung von Aufgaben bereit. Innerhalb der Aufgabenstellungen selbst variieren die Sozialformen, sodass des Öfteren Aufgaben auch in Partnerarbeit oder Gruppenarbeit bearbeitet werden können.
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, lassen sich die Aufgaben nach ihrem Anforderungsbereich unterscheiden. Die meisten Aufgaben entsprechendem Anforderungsbereich I, die anhand der unterschiedlichen Materialien und der bereits erlernten Sachverhalte bearbeitet werden können. Zu jedem neuen Themenblock finden sich vorzugsweise Aufgabenformate des Anforderungsbereichs I wieder, die durch Operatoren wie „nennen“, „herausarbeiten“ und „beschreiben“ deutlich werden. Die darauf aufbauenden Aufgaben erwarten von den Lernenden eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Sachverhalt, indem sie „analysieren“, „begründen“, „vergleichen“ sowie „zuordnen“ sollen. Diese Operatoren sind dem Anforderungsbereich II zuzuordnen. Einige Aufgaben beziehen sich auch auf den Anforderungsbereich III, in dem die Lernenden „bewerten“, „begründen“ und Stellung zum jeweiligen Sachverhalt nehmen sollen und zum selbstständigen und kritischen Denken angeregt werden.
Insgesamt bieten die Aufgaben einen abwechslungsreichen Umgang mit dem jeweiligen Sachverhalt und sind aufgrund der präzisen Formulierung leicht verständlich. Die Vielfalt an Aufgaben und unterschiedlichen Anforderungen stellt der Lehrkraft ein breites Angebot für ihre SchülerInnen zur Verfügung und macht binnendifferenziertes Lernen möglich.
Fachdidaktische Kriterien – der Einsatz von Methoden
Innerhalb der drei Werke werden insgesamt 34 verschiedene Methoden auf den dafür vorgesehen „Methodenseiten“ dargestellt. Ein Blick auf die jeweiligen Methodenseiten macht deutlich, dass diese alle einem ähnlichen Aufbau folgen. So folgt zunächst eine allgemeine Erläuterung, was unter der jeweiligen Methode verstanden wird. Der Ablauf der Methode wird in einem Dreischritt skizziert (Vorbereitung, Durchführung, Auswertung) und hat immer ein bestimmtes Thema (wird in der Überschrift benannt) zum Gegenstand. Die entsprechenden Aufgaben zur Methode finden sich am Ende der Seite wieder. Grundsätzlich ergibt sich aus dem kongruenten Aufbau eine übersichtliche Darstellung und Aufmachung der Methodenseiten, welche den Lernenden ein einheitliches und bereits bekanntes Bild der unterschiedlichen Methoden vermitteln. In allen Werken werden die Methoden „Karikatur auswerten“, „Erkundung“, „Internetrecherche“ sowie „Grafiken auswerten“ mindestens mit einer Aufgabenstellung thematisiert.
Im Band 1 von Demokratie heute wird auf die Internetrecherche beispielsweise neben der eigentlichen Erklärung auf S. 163 weitere zehn Mal in weiteren Aufgabenstellungen Bezug genommen. Dies ermöglicht es den Lernenden ihre Kompetenzen in Bezug auf diese Methode weiter auszubauen. Leider gibt es jedoch innerhalb der Aufgabenstellungen zur Internetrecherche keine Hinweise auf die entsprechende Methodenseite. Dies wäre jedoch sinnvoll, damit sich die Lernenden bei Rückfragen nochmals die wichtigsten Kriterien einer Recherche im Internet vor Augen führen können. Außerdem wird diese Methode vor der eigentlichen Erklärungen bereits vier Mal in den Aufgabenstellungen von den Lernenden ohne Erklärung verlangt. Sinnvoll wäre es deshalb die Methodenseiten beim ersten Einsatz der Methode einzufügen und immer wieder Rückbezüge herzustellen. In Bezug auf das „Karikaturen auswerten“ ist das Herstellen von Rückbezügen durch Hinweise auf die jeweilige Methodenseite gelungen. Auf S. 47 (Band I) wird beispielsweise zur Auswertung der dort abgebildeten Karikatur auf die passende Methodenseite hingewiesen.
Innerhalb des ersten Bandes wird fünfmal die Aufgabe formuliert, dass die Lernenden eine Grafik auswerten sollen. Leider wird die Methode „Grafiken auswerten“ erst in den Bänden 2 und 3 auf einer Methodenseite dargestellt. Dies wäre jedoch bereits in diesem Band wünschenswert. Gelungen ist der Bezug zur Seite „Zeige deine Kompetenzen“ innerhalb des Kapitels 2. Auf S. 103 können die Lernenden eine Mind-Map zum Thema „Konflikte und Konfliktlösungen“ zur Überprüfung der Methodenkompetenz erstellen. Innerhalb dieses Kapitels wurde das Erstellen einer Mind-Map mehrmals thematisiert. Dies ist leider nicht durchgängig innerhalb des Buchs durchgeführt worden. Im ersten Kapitel wird beispielsweise innerhalb der Kompetenzüberprüfung die Aufgabe gestellt: „Wertet Pressemeldungen aus.“ (S. 58), dabei wird diese Methode zuvor nicht erläutert. Praktikabler wäre es die bereits behandelten Methoden wie Placemat, Fishbowl oder aber auch die Erstellung eines Plakates sowie der Galeriegang dabei aufzugreifen, um so überprüfen zu können, ob die neu eingeführten Methoden auch angewendet werden können.
Im Band Demokratie heute 2 lassen sich insgesamt 17 verschiedene Methoden unterscheiden, die von gesprächs- über produkt- bis hin zu forschungsorientierten Methoden reichen und von denen sich manche doppeln. Insbesondere die Methode des Projekts wurde mehrmals auf den entsprechenden Methodenseiten (S. 47, S. 152, S. 230) erklärt und ist in weiteren Aufgabenstellungen wiederzufinden. Einen ähnlich großen Anteil übernehmen die Methoden „Planspiel“ und „Pro-Kontra-Diskussion“. Daneben wird ebenso häufig von den SchülerInnen verlangt, sich mit „Karikaturen“ eigenständig auseinanderzusetzen. Die Vielfalt an Methoden bietet der Lehrkraft zwar ein breites Spektrum und ist auch für die anvisierten Kompetenzen der SchülerInnen ertragreich, allerdings werden diese nur in geringem Maße in weiteren Aufgabenstellungen gefordert. Diesbezüglich sollte man weniger auf die Quantität der Methoden setzen und vielmehr das einüben dieser ermöglichen.
Die bereits in Demokratie heute 1 angesprochene Problematik, dass Erklärungen zur Methode erst im Anschluss an die Aufgabenstellungen erfolgen, ist auch in Demokratie heute 2 zu beanstanden. So wird auf S. 54 und S. 67 von den SchülerInnen verlangt die vorliegende Grafik zu untersuchen bzw. auszuwerten, obwohl die Methode erst auf S. 102 näher beschrieben wird. Allerdings relativiert sich das Problem, wenn die SchülerInnen bereits mit dem Band 1 gearbeitet haben, da in diesem die Methode bereits erläutert wurde oder davon ausgegangen wird, dass die Lernenden fächerübergreifende Erfahrungen gesammelt haben.
Demokratie heute 3 besitzt die größte methodische Vielfalt dieser Ausgaben. In Demokratie heute 3 werden 21 Methoden auf den verschiedenen Methodenseiten erklärt und angewendet. Viele dieser Methoden werden bereits in den vorherigen Bänden aufgegriffen. Diese werden jedoch nochmals in diesem Band erklärt. Auch im letzten Band führt sich die Problematik fort, dass Methoden benutzt jedoch erst im Nachhinein erklärt werden. So wird beispielsweise auf Seite 25 angeregt, sich über mögliche Berufe zu informieren, wie sich informiert werden soll wird nicht angegeben. Da auf den vorherigen Seiten online mit dem Portal der Agentur für Arbeit gearbeitete wird, liegt die Nutzung des Online-Portals zur Informationsbeschaffung nahe – wie jedoch eine Internetrecherche systematisch verläuft, wird erst auf Seite 265 exemplarisch am Beispiel von UN-Friedenseinsätzen aufbereitet. Auch hier ist es wünschenswert, in der Aufgabenstellung auf Seite 25 auf einen entsprechenden Leitfaden zu verweisen, da die Schüler sonst auf die Nutzung der Internetpräsenz der Agentur für Arbeit beschränkt sind und sich somit nicht vielseitig informieren können. Dieser Kritikpunkt lässt sich auch auf die Aufgabenstellung auf Seite 204 anwenden. Es wird verlangt eine Karikatur auszuwerten, es werden sogar einige Hinweise gegeben worauf der Analysefokus liegen sollte – jedoch wird nicht auf die Seite 110 verwiesen, auf der detailliert erklärt wird wie man Karikaturen auswertet. Im Blick auf die unterrichtspraktische Anwendung wäre ein Hinweis auf die entsprechende Seite mit der Analyse einer Karikatur angemessen – da es den SchülerInnen als Hilfe dient, wenn sie unsicher sind, wie sie eine Karikatur auswerten.
Auch ist darauf hinzuweisen, dass Operatoren wie „ordne zu“, „zeige Zusammenhänge“ oder „gestalte ein Referat“ in den Aufgabenstellungen der vorherigen Bände benutzt werden, jedoch erst im letzten Band Erklärung finden. Fraglich ist, wieso diese grundlegenden (da häufig im Unterrichtsalltag genutzten) Methoden erst in der 10. Jahrgangsstufe thematisiert werden. Insbesondere die Aufbereitung der Methode „Referat gestalten“ wird in diesen drei Ausgaben erst auf Seite 273 von 312 der dritten Ausgabe vorgenommen. Die Sinnhaftigkeit dieser Entscheidung ist zu hinterfragen, da im Unterrichtsalltag vor der Jahrgangsstufe 10 bereits Referate gehalten werden und an eben diesen Anfängen wäre eine zusätzliche Methoden-Erklärung beziehungsweise der Verweis auf eine Methodenseite hilfreich.
Fazit
Die Schulbuchreihe „Demokratie heute 1, 2 und 3“ für den Politik-, Gemeinschaftskunde- und Sozialkundeunterricht an Real- und Sekundarschulen zeichnet sich durch einen durchaus gelungenen Aufbau aus. Die Schulbücher ermöglichen es den Lernenden, sich schnell und einfach in den jeweiligen Büchern zurechtfinden und geben auch innerhalb des Buches durchgängig Hinweise, auf die Lernende jederzeit zurückgreifen können. Daneben zeichnen sich die Werke durch ein angemessenes Text- und Bildverhältnis aus, was insbesondere für die SchülerInnen ansprechend wirken dürfte.
Die vielfältigen Aufgabenstellungen sind zwar so konzipiert, dass sie den unterschiedlichen Anforderungsbereichen entsprechen, jedoch beschränken sich diese meist auf die Wiedergabe gelernter Sachverhalte und weniger auf die selbstständige Auseinandersetzung, die Analyse und Urteilsbildung zum Ziel hat. An dieser Stelle wäre eine Überarbeitung angebracht, da das übergeordnete Ziel der politischen Bildung, die Mündigkeit der BürgerInnen, nur schwer umzusetzen ist, wenn der Fokus auf die Wissenswiedergabe beschränkt ist. Die Lernenden erwerben grundlegende Kenntnisse über Politik und Wirtschaft. Vermittelt werden Kenntnisse, die zur sachgerechten Bearbeitung und auch Bewertung befähigen. Der Schwerpunkt dieser Rezension lag auf der Auseinandersetzung mit dem Einsatz der Methoden innerhalb der Werke. Bedauerlicherweise zeigten sich hier ein paar Mängel, die durch den Vergleich der Bücher festgestellt werden konnten. Zweifelsohne ermöglichen die unterschiedlichen Methoden, die von einfachen Befragungen bis hin zu umfangreicheren Projektarbeiten reichen, einen vielseitigen Umgang mit selbigen und ermöglichen den Ausbau methodischer Fähigkeiten. Allerdings ist die Quantität dieser Methoden zugleich der größte Schwachpunkt der Bücher. Diesbezüglich zeigte sich, dass bereits vor der entsprechenden Methodenseite, die Arbeit mit dieser Methodik innerhalb etlicher Aufgabenstellungen verlangt wird und sich kein entsprechender Verweis finden lässt. Sich von der Quantität dieser Methoden zu lösen und entsprechende Verweise anzuführen, wäre in Anbetracht der vorgetragenen Kritik als Verbesserung vorzuschlagen.