Horizonte 8

Rezension von Sonnak, Miriam (Schülerin)

Zeitstrahl hilft Ereignisse historisch einzuordnen

Das Wort "Schulbuch" wird von uns Schülern nicht unbedingt mit etwas Positivem verbunden. Vielleicht werden gerade Geschichtsbücher als langweilig und unverständlich empfunden.
Wenn mich ein Schulbuch ansprechen soll, muss es zunächst ein hübsches Cover und ein Layout mit fröhlichen Farben haben. Auf den zweiten Blick zählen bei mir die Abbildungen: Sind es nur kompliziert aussehende Karten oder lauter alte Schwarz-Weiß-Bilder? Erst dann fange ich an hier und da zu lesen. Natürlich muss der Text leicht verständlich sein - er muss aber auch seinen Zweck erfüllen und genug Informationen enthalten. Total langweilig darf er aber auch nicht sein.
Wie vieles andere auch, werden Schulbücher von Erwachsenen gemacht, die das Buch nicht aus der Sicht eines Schülers beurteilen können, obwohl wir doch die Zielgruppe sind.
 
Ich habe mich mit einem Kapitel "Industrialisierung" aus einem Geschichtsbuch für Gymnasien in Bayern beschäftigt. Das Buch heißt "Horizonte 8" und ist für die Achte Klasse gedacht.
 
Mein Gesamteindruck von dem Kapitel war gut. Der Inhalt wurde gut vermittelt und ich habe alles ohne Vorwissen gut verstanden.
Beim Lesen machte das Kapitel einen guten Eindruck, obwohl mir am Anfang einiges auffiel: Der Text wurde von Abbildungen oder am Ende der Seite unvorteilhaft getrennt, sodass man noch einmal die letzten Zeilen lesen oder zurückblättern musste. Im weiteren Verlauf des Kapitels trat so etwas jedoch nicht mehr auf. Der Text war verständlich und es hat sogar Spaß gemacht zu lesen, was ich gar nicht erwartet hatte.
 
Das Buch hat ein Cover, das zwar in dunklen Farben gestaltet ist, aber trotzdem ansprechend wirkt. Der Titel "Horizonte" sagt nicht viel über das Fach, für das das Buch gedacht ist aus, aber dafür steht Schulfach, Schulform und Bundesland darunter. Außerdem sind Bilder auf dem Einband, die einen Einblick in die Themengebiete geben.
Das Buch beginnt sofort mit dem Inhaltsverzeichnis, das übersichtlich gegliedert ist und auch auf das Minilexikon im Anhang hinweist.
Das Kapitel selbst beginnt mit einem Deckblatt und wieder geben Bilder einen ersten Eindruck. Jedoch ist der Hintergrund in einem unschönen Grün und die Kapitelüberschrift so klein dargestellt, dass ich den Anfang des Kapitels nicht so einfach gefunden hätte, hätte ich nicht die Seitenzahl gewusst. Das Kapitel ist in weitere Unterthemen gegliedert. Ein Unterthema besteht aus Texten, Graphiken, Quellen und mehreren Aufgaben. Zum Abschluss des Kapitels gibt es eine Überblickseite, die einen Zeitstrahl, Grundwissen und eine Zusammenfassung des Inhalts enthält.
 
Der Inhalt ist in Texten und Abbildungen verständlich wiedergegeben. Es ist nicht zu viel Inhalt in einem Text, doch manchmal sind zu viele Jahreszahlen enthalten, die man erstmal nicht einordnet und die dazu führen, dass die Zusammenhänge nicht sofort klar werden.
Der Text motiviert zwar zum Weiterlesen, aber nicht noch zum Recherchieren oder sich mit einem Thema intensiver zu beschäftigen. Oft wirkt er auch etwas lang, vor allem durch die relativ kleine Schrift.
Die Bilder geben einen guten Eindruck, besonders durch die vielen zeitgenössischen Fotos, Gemälde, Karikaturen und Plakate. Auch Portraits von wichtigen Personen und Statistiken helfen sich den Inhalt einzuprägen.
Zu den Aufgabenstellungen hätte ich persönlich keine Lust. Bei den Aufgaben muss man sehr viel aufschreiben und sie sind nicht abwechslungsreich, denn man muss immer nur Informationen aus dem Text sammeln, Zusammenhänge wiedergeben oder begründen. Es gibt auch keine Aufgaben, für die man recherchieren oder das Thema weiterführen müsste.
Zu jedem Unterthema gibt es auch ein oder zwei Quellen. Sie befinden sich am Ende und bestätigen den Inhalt noch einmal. Sie sind verständlich, obwohl Wörter, die nicht mehr gebräuchlich sind, nicht im Buch durch eine Fußnote oder Ähnliches erklärt werden.
 
Besonders gut hat mir der Zeitstrahl am oberen Rand gefallen, denn oft lernt man etwas im Geschichtsunterricht, dass man zeitlich gar nicht einordnen kann. Ich finde auch, dass die Karikaturen gutes Arbeitsmaterial sind, da sie eine Meinung darstellen. Die Aufgaben fand ich dagegen ziemlich trocken.
 
Ich kann mir sehr gut vorstellen mit dem Buch im Unterricht zu arbeiten. Der Text ist verständlich und lässt Platz für Ergänzungen und eigene Gedanken. Aber es ist schwierig mit dem Buch selbst zu lernen oder Stoff nachzuholen.